Du bist ein Gott, der mich sieht! (Gen. 16,13)
Liebe Gemeinde,
ein Foto mit dem Handy ist schnell gemacht: Smartphone hinhalten, mit dem Finger auf den Auslöser tippen. Fertig.
Ich kann es auch anders machen. Mir Zeit lassen. Erst einmal anschauen, was ich aufnehmen will. Die Perspektive verändern. Dichter herangehen oder weiter weg. Sich höher stellen oder ganz tief runter gehen. Das, was ich fotografieren will, mal aus der Mitte nehmen oder es richtig in die Mitte rücken. Wenn ich mein Bild aufgenommen habe, kann ich das Licht verändern, auch mal die Farbe rausnehmen.
Ich habe dabei erstaunliche Entdeckungen gemacht. Ich lerne die Dinge, die um mich herum sind, neu sehen. Auch bei Aufnahmen von Menschen geht das. Und es braucht dafür keine High-End-Kamera!
Ob das zwischen uns Menschen nicht auch gut wäre? Einander anders sehen lernen? Mal eine andere Perspektive einnehmen. Nicht das immer Gewohnte denken und die übliche Schublade aufziehen. Jesus hat das so gemacht: die Menschen anders angesehen und dadurch viel in Bewegung gebracht. Neue Gemeinschaft gestiftet und Menschen zur Änderung ihres Lebens angeregt.
Die Frau, der das Leben den Rücken krumm gemacht hat, schaut Jesus in ihrer Würde an und sie kann sich aufrichten. Zachäus, dem Betrüger – alle hatten ihre feste Meinung von ihm – begegnet Jesus als von Gott geliebtem Menschen und sieht ihn ebenso an – und das ändert sein Leben gründlich. Mal anders anschauen, neu hinsehen – wäre doch gut, uns gelänge diese Perspektivveränderung im Umgang miteinander auch.
Wie viel neues Leben würde das möglich machen, wie viel neue Gemeinschaft.
Es gibt ein Bibelwort, das vom Anschauen spricht, genauer gesagt, dass wir angeschaut werden: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Die Losung dieses Jahres.
Die Perspektive verändern ist nicht nur gut beim Fotografieren – auch zwischen uns Menschen und für uns selbst, denn da ist ein Gott, der mich sieht.
Pfarrerin Maria Ramsch
Der Beginn eines neuen Jahres ist oftmals auch der Zeitpunkt, an dem Veränderungen in Kraft treten. Von manchen sind wir direkt betroffen, andere hören wir und nehmen sie zur Kenntnis.
Vor drei Jahren, am 1. Januar 2020 vergrößerte sich das Kirchspiel um die Kirchgemeinden Hochkirch und Malschwitz-Guttau. Dabei wurde vereinbart, dass sich das Kirchspiel einen neuen Namen gibt, damit der Neuanfang auch nach außen hin sichtbar wird. Nach einer Zeit der Überlegungen und Sammlungen von Namen ist ein neuer Name gefunden, der einen Bezug zu unseren Gemeinden hat und ein verbindendes Element unserer Orte aufnimmt.
Nach Prüfung und Genehmigung durch das Landeskirchenamt in Dresden tritt mit dem 1. Januar 2023 nun der Name offiziell in Kraft. Aus dem „Ev.-Luth. Kirchspiel Gröditz“ wird das „Ev.-Luth. Kirchspiel am Löbauer Wasser“.
Wenn Sie also im neuen Jahr Post mit diesem Absender bekommen, seien Sie nicht verwundert oder irritiert. Die Adressen, die Kirchgemeinden, die Kontaktdaten der Mitarbeitenden bleiben unverändert.
Der Beginn eines neuen Jahres bringt oft die eine oder andere Veränderung. Hier ist es der Name.
Für alle Veränderungen, vor denen Sie stehen, wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Kraft.
Für das neue Jahr wünsche ich uns allen Gottes Segen, seine Begleitung und Nähe.
Ihr Pfarrer Michael Ramsch
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