Die Kirche in Kleinbautzen wurde in den Jahren 1675 bis 1681 unter Verwendung eines Vorgängerbaues errichtet. Der massive Turm lässt in seiner Wehrhaftigkeit den Schluss zu, dass die Ursprünge einiger Bauteile der Kirche schon im Mittelalter liegen.
Im 19. Jahrhundert erfolgten bei zwei Baumaßnahmen die Erneuerung des Daches und die Restaurierung des Innenraumes. Bei einer dieser Reparaturen wurde leider die reich bebilderte, aber inzwischen als unpassende empfundene Kassettendecke entfernt und die bemalten Emporen wurden dem klassizistischen Ideal farblich angepasst.
Der gesamte Kirchenraum repräsentiert den Übergang von der Renaissance zum Barock. Prächtig geschmückt sind die Betstuben der ehemaligen Herrschaften. Die südliche Betstube ist mit Bildern des Neues Testaments versehen und noch mehr in der Renaissance verhaftet, während die nördliche eher zum Barock tendiert. Trotz der oben erwähnten Veränderungen zeigt sich der Innenraum der Kirche noch fast im Originalzustand.
Bei den Bauarbeiten seit dem Jahre 2004 konnte ein großer Teil der urspünglichen Schönheit wiederhergestellt werden. So wurde beispielsweise die farbliche Fassung der Außenhaut aufgrund eines Befundes rekonstruiert und an den Emporenbrüstungen im Inneren der Kirche erfolgte die Freilegung der Darstellungen biblischer Propheten.
Die erste Orgel wurde der Kirche 1678 von ihrem Erbauer Carl Heinrich von Nostitz gestiftet. 1790 bekam die Kirche erneut eine Orgel geschenkt, die fast hundert Jahre der Gemeinde und Gott zur Ehre diente. Diese wurde 1887 durch die noch heute vorhandene Orgel des Bautzener Orgelbaumeisters Herrmann Eule ersetzt. Die Baukosten betrugen damals 3400 Mark. Mit 12 klingenden Registern (648 Pfeifen) ist die Orgel zwar nicht sehr groß, aber für die kleine Kirche besonders kräftig intoniert. Es ist erfreulich, dass die Kleinbautzener Orgel bis heute in ihrem Originalzustand erhalten ist. Zum Abschluss der langjährigen, umfangreichen Innensanierung der Kirche konnte im Jahre 2013 auch die Orgel durch die Firma Orgelbau Ekkehard Groß aus Waditz grundlegend gereinigt und wieder in Stand gesetzt werden und erklingt jetzt wieder in ihrer wundervollen Schönheit.
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